Bericht aus Chiapas
veröffentlicht am 15.02.05 von Stefan Freudenberg
Am Dienstag, den 22. Februar, berichtet Heike Kammer, Trägerin des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar, im Weltladen über die Lage in der mexikanischen Konfliktregion Chiapas. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Der Bundesstaat Chiapas ist einer der reichsten Bundesstaaten Mexikos in Bezug auf seine natürlichen Ressourcen. Gleichzeitig lebt die Mehrheit der Bevölkerung, vor allem in den indigenen Gemeinden, in größter Armut. Aus der jahrzehntelangen Erfahrung, dass von der Regierung keine Verbesserung der Situation zu erwarten ist, haben die Menschen in den Landgemeinden begonnen, sich selbst zu organisieren. Die Weigerung, sich dem Diktat der mexikanischen Regierung, der militärischen Unterdrückung und den Interessen multinationaler Konzerne zu beugen, führt zu Konflikten mit den lokalen Machthabern und mit der mexikanischen Bundesregierung.
Auf Anfrage mexikanischer Menschenrechtsorganisationen entstand 1995 das Projekt SIPAZ (Servicio Internacional para la Paz – Internationaler Friedensdienst). SIPAZ unterstützt die Suche nach friedlichen Lösungen, und den Aufbau einer Kultur des Friedens, des Dialogs und der Toleranz zwischen allen am Konflikt beteiligten Akteuren. Die Mitglieder des Teams besuchen regelmäßig indigene Gemeinden in Konfliktgebieten und suchen Gespräche mit verschiedenen, oft untereinander verfeindeten Akteuren. Heike Kammer arbeitet seit 1999 in diesem Projekt mit und erhielt für ihr Engagement den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar.