Forderungen für gerechten Welthandel übergeben

veröffentlicht am 28.04.05 von Stefan Freudenberg

Knapp 40.000 Ansichtskarten mit Forderungen an Minister Clement, über 70 Veranstaltungen in mehr als 50 Städten — die Aktionswoche für globale Gerechtigkeit war ein voller Erfolg. Dies erklärten Vertreter der Welthandelskampagne Gerechtigkeit jetzt! bei der Übergabe der Ansichtskarten im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Während der Aktionswoche vom 8.–16. April hatte die Welthandelskampagne unter dem Motto „Gerechtigkeit ist keine Ansichtssache“ in zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen für einen gerechteren Welthandel geworben. Ansichtskarten aus der gesamten Republik mit vier Forderungen an Bundesminister Clement wurden heute im Ministerium übergeben. Dass der Minister selbst keine Zeit fand, die Karten entgegen zu nehmen, sehen die Organisatoren gelassen. „Natürlich sind unsere Forderungen für Herrn Clement nicht angenehm. Leider ist die deutsche Handelspolitik von Gerechtigkeit meilenweit entfernt“, sagte der Sprecher der Kampagne Arndt von Massenbach (INKOTA-Netzwerk): „Dass sich dies ändert, dafür haben sich in der vergangenen Woche zehntausende von Menschen eingesetzt.“

Nun blicken die Organisatoren auf Hongkong, den Ort der kommenden WTO-Ministerkonferenz, die vom 13.–18. Dezember dieses Jahres stattfinden wird. Von dieser Konferenz werden wichtige Weichenstellungen für die künftige Welthandelspolitik erwartet. „Im Vorfeld von Hongkong werden wir uns wieder etwas einfallen lassen“, so Massenbach weiter. „Wir haben zwar viel erreicht, aber nun gilt es, nicht nachzulassen und am Ball zu bleiben.“

Die Forderungen an Bundeswirtschaftsminister Clement beziehen sich auf eine Demokratisierung der Welthandelspolitik und weltweite Ernährungssicherung. Sie wenden sich gegen einen Ausverkauf der Wasserversorgung an Konzerne und Freihandel auf Kosten der Umwelt.

In der international angelegten Aktionswoche fanden Aktivitäten in 80 Ländern statt. Hierzulande wurde die Woche mit einer Auftaktkonferenz und einer Demonstration in der Bonner Innenstadt am 8./9. April eröffnet. Ihren Abschluss fand sie am vergangenen Samstag mit dem „Festival für globale Gerechtigkeit“ in Berlin, an dem mehrere tausend Menschen teilnahmen. Während der Woche fanden vielfältige Aktivitäten statt, von einer Fachtagung in Köln, über eine konsumkritische Stadtführung in München, einem Menschenrechtsparcours in Göttingen bis hin zu einem Lobbyspaziergang in Berlin.