Hilfe für Guatemala

veröffentlicht am 15.10.05 von Stefan Freudenberg

Die Auswirkungen von Hurrikan Stan sind schlimmer als angenommen – medico international bittet um Spenden

Zu Spenden für die Opfer des Hurrikan Stan in Mittelamerika ruft die Frankfurter Hilfsorganisation medico international auf. Schwerpunktregion der Hilfsbemühungen ist Guatemala. Hier ist die Katastrophe in ihren Auswirkungen vergleichbar mit dem Hurrikan Mitch 1998. Über 500 Tote sind bislang gefunden worden. Vermisst werden 3.000 Menschen. Allein in Guatemala sind 220.000 Personen obdachlos.

Insbesondere Dörfer, in denen zurückgekehrte Bürgerkriegsflüchtlinge leben, will medico mit Partnern vor Ort Hilfe leisten. Hier unterstützt die Organisation seit vielen Jahren die Arbeit im Rahmen von Wiederansiedlungsprogrammen.

Die Lage in den Dörfern, so berichtet die guatemaltekisch Kollegin Elizabeth Ibarra, sei nach wie vor verheerend. Die wenige Habe der Menschen sei in den Wassermassen verschwunden. Auch Todesopfer sind zu beklagen. Die mühsam errichteten Häuser seien schwer beschädigt, die Mais- und Bohnenernte vernichtet. Und damit die Grundlage der familiären Subsistenz. Nun haben sich drei guatemaltekische Nichtregierungsorganisationen zusammengeschlossen, die in mehr als 40 Dörfern über das ganze Land verteilt Nothilfe- und Rehabilitationsmaßnahmen durchführen wollen. Nothilfemaßnahmen bestehen unter anderem in der Verteilung von Kleidern und Lebensmitteln, Absicherung der medizinischen Grundversorgung und sauberen Trinkwassers. Außerdem werden die genauen Schäden festgestellt, um Rehabilitationsmaßnahmen einleiten zu können.

Die Menschen in den Dörfern, die medico unterstützt, haben eine lange Leidensgeschichte von Vertreibung, Flucht und Verfolgung hinter sich. Langsam fingen die neuen Dörfer an, unter den ohnehin ökonomisch äußerst schwierigen Bedingungen zu neuen Gemeinden zusammenzuwachsen. Die Verheerungen der des Hurrikan Stan sind in diesen Bemühungen um eine halbwegs sichere Existenz für Menschen, die jahrelang Flüchtlinge waren, ein herber Rückschlag.

medico international hat für Nothilfemaßnahmen 30.000 Euro bereit gestellt. Um weitere Spenden wird gebeten.

Kontonummer 1800
Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01
Stichwort: Hurrikan Stan