Einfache und bescheidene Leute, die kämpfen

veröffentlicht am 1.02.06 von Stefan Freudenberg

Das neue Jahr begann in Mexiko mit einer neuen, Anderen Kampagne. Der als Sprecher der zapatistischen Befreiungsarmee EZLN bekannt gewordenene Subcomandante Marcos reist als Delegado Zero (Delegierter Null) eben jener EZLN, die seit nunmehr zwölf Jahren für die Selbstbestimmung indigener Völker im Bundesstaat Chiapas kämpft, durch das Land. Seine Mission: das politische Terrain zu erkunden, damit die EZLN ein neues Kapitel ihrer Geschichte schreiben kann.

Die Andere Kampagne soll nach dem Beschluss der autonomen zapatistischen Gemeinden, der in der Sechsten Erklärung aus dem Lakandonischen Urwald veröffentlicht wurde, den Kampf der Zapatisten für die indigenen Völker Mexikos ausweiten. Sie wollen von nun an zusammen mit den „einfachen und bescheidenen Leuten, die kämpfen“, eine nationale Kampagne einleiten, die unter anderem eine neue Verfassung zum Ziel hat.

Die ersten Stationen seiner Reise waren im Januar Chiapas und die Halbinsel Yucatán, die Wiege der Maya-Zivilisation. Dort traf er sich u.a. mit Einwohnern der Metropole Cancún, Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern aus Chichen Itzá und Vertretern der Landbevölkerung. Er hörte sich an, welche Probleme diese Menschen bedrücken und wie sie sich gegen die Interessen der Herrschenden organisieren.

„Die Geschichte Mexikos ist die Geschichte der Maya. Nur wenige Orte auf der Welt können mit Stolz von sich behaupten, die Wiege einer Zivilisation zu sein, welche die Welt in Erstaunen versetzt hat und die Welt auch weiterhin erstaunen wird, denn ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende.“ (Subcomandante Marcos, Cancún, Mexiko, 17. Januar 2006)

Berichte in Wort und Bild von Journalisten an der Seite der Anderen Kampagne findet Ihr auf den Seiten der Online-Zeitung Narco News. Die Männer und Frauen des Anderen Journalimus liefern ein lebendiges Zeugnis dieses historischen Prozesses in Mexiko. Auch Ihr, liebe Leserinnen und Leser, könnt einen Beitrag dazu leisten, dass weiterhin über die Andere Kampagne aus Sicht der einfachen und bescheidenen Leute berichtet wird. Narco News wird durch Spenden an den Fonds für authentischen Journalismus finanziert. Al Giordano, Gründer und Korrespondent von Narco News:

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