Verkehr — Umwelt — Klima
veröffentlicht am 3.05.08 von Stefan Freudenberg
Der Autor und Journalist Winfried Wolf (Berlin) plädiert gegen die „Globalisierung des Tempowahns“, die zur Vernichtung von Lebensgrundlagen beiträgt — am Mittwoch, 7. Mai 2008, um 20 Uhr im Treffpunkt Petershausen. Eine Veranstaltung im Rahmen des Europäischen Weltladentages gefördert von der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit (SEZ).
Das massive Wachstum im Straßen-, Luft- und Seeverkehr belastet Umwelt und Klima erheblich. Grundlage für diese Entwicklung sieht Wolf im modernen Kapitalismus: hinsichtlich der Verwirklichung des Prinzips „Privatisierung der Profite und Vergesellschaftung der Verluste“. Die Verfügbarkeit von Waren aus aller Welt an jedem Ort zu Dumpingpreisen wird als persönliche Bereicherung und als kultureller Fortschritt empfunden. Tatsächlich trägt dies zur Zerstörung von Lebensgrundlagen bei.
In der offiziellen Verkehrspolitik ist viel von Nachhaltigkeit und von einem „Vorrang Schiene“ die Rede. Doch die konkrete Entwicklung verläuft in entgegengesetzte Richtung: der Autowahn wird verallgemeinert, die Billigfliegerei subventioniert, die Eisenbahnen werden privatisiert und die Kapazitäten der Containerhäfen verdoppelt. Wolf plädiert für eine radikal andere Verkehrspolitik: Die pro Person zurückgelegten und die je Ware beinhalteten Kilometer können und müssen erheblich reduziert werden — allein eine solche Mobilitäts-Utopie ist zukunftsfähig.
In seinem Vortrag informiert Winfried Wolf umfassend über die Hintergründe und Bedingungen des Klimawandels. Winfried Wolf ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac-Deutschland und Sprecher von „Bürgerbahn statt Börsenbahn“.